Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es wird sommerlich in Brandenburg. Sie erkennen das daran, dass die Temperaturen steigen, die Sonne länger scheint und die Blätter an den Bäumen und Sträuchern grün sind. Und außerdem daran, dass in den deutschen Parlamenten altbekannte Debatten aufgekocht werden, die nach den Ferien im September höchstwahrscheinlich wieder anderen Themen weichen dürfen.
Wie etwa die jüngst von unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier auf den Tisch gebrachte
Dienstpflicht für junge Erwachsene, ein bewusst vage gehaltener Begriff. Quasi die Wiedereinführung des Zivildienstes, diesmal jedoch auch für Frauen. Erst im vorletzten Sommer hatte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU)
ziemlich genau dieselbe Idee, die im Landtag kurz hin- und herdiskutiert wurde, um dann wieder im parlamentarischen Alltag zu versickern.
Das ist eigentlich schade. Denn das Thema ist zu wichtig, als dass es stets während der oder kurz vor den Sommerferien besprochen werden sollte: Es ist kein Geheimnis, dass besonders im Gesundheits- und Pflegebereich oder im Katastrophenschutz viele Leute gesucht werden, die anpacken können. Gleichzeitig zehren viele Ex-Zivis noch heute von den Erfahrungen, die sie seinerzeit machen durften - und wenn sie nicht von der Arbeit schwärmen, erinnern sie sich gerne an den Sold. Für viele das erste selbst verdiente Geld.
Und da sind wir schon beim Knackpunkt Bezahlung. Denn die ist bei den aktuellen Freiwilligenangeboten (FSJ, FÖJ, BFD etc.) so gering, dass nur Kinder von halbwegs wohlhabenden Eltern sich diesen Luxus leisten können. Das Gehalt sollte also die erste Stellschraube sein, an der gedreht wird, bevor wieder über Pflichten nachgedacht wird.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend!
Herzliche Grüße,
Robin Williamson
Chef vom Dienst (Digital)